Terrarium:
Wie immer in der Chamäleonhaltung ist die Wahl des Terrariums und der Belüftung ein großes Thema mit vielen verschiedenen Meinungen. Man muß da jede Art einzeln für sich betrachten!!!
Wir bevorzugen für furcifer lateralis einen gemäßigten Luftaustausch (geschlossenes Terrarium mit kompletten Gazedeckel, der bei Bedarf punktuell abgedeckt werden kann) um auch bei nur milden Temperaturen eine Luftfeuchtigkeit von dauerhaft über 60% zu gewährleisten. Dies ist ein Mittelwert bzw. Kompromiss resultierend aus den unterschiedlichen klimatischen Gegebenheiten, da Teppichchamäleons in Ost-Madagaskar die Regenwälder (tropisch), Tieflandwälder (kühler und feucht), Grassavannen (trockener und windiger) und alles dazwischen bewohnen. Nachzuchten fühlen sich so am wohlsten, bei Wildfängen wäre die exakte Herkunft wichtig, um genauer auf die spezifischen Bedürfnisse eingehen zu können. Da furcifer lateralis aber recht anpassungsfähig ist, sind verschiedene Varianten (Vollglas-becken, Gazebehälter, usw.) möglich.
Die Tagestemperaturen sollten zwischen 23-26 Grad, lokal unter dem Spot über 30 Grad, dazu 60-80% Luftfeuchtigkeit und eine Nachtabsenkung von 5-10 Grad.
Die Terrarieneinrichtung besteht aus einer dichten natürlichen Bepflanzung (ungedüngten Grünpflanzen wie z.B. Ficus, Monstera, Bromelien, Tillandsien, Schefflera, Efeututen, Kletterfeige, Passiflora) und Kletterästen verschiedenster Stärken. Als Bodeneinstreu eignet sich z.B. Terrarien-/ oder Walderde (besetzt mit Springschwänzen und weißen Asseln als Bodenpolizei), darauf eine Laubschicht und Moose.
Die Größe des Beckens sollte pro adultes Tier mindestens 50x50x80 betragen.
Teppichchamäleons sind in der Natur Einzelgänger und gelten als innerartlich sehr aggressiv. Wie bei den meisten Chamäleonarten ist eine Einzelhaltung zu bevorzugen. Wir halten unsere Tiere paarweise und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Es gibt bei uns keinerlei Aggressionen, die Reptilien halten sich gerne beieinander auf und zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten (auf dem Bild rechts sieht man wie sie sich friedlich den Sonnenplatz teilen und die Gesellschaft suchen)
Voraussetzung ist ein großes, dicht bepflanztes und gut strukturiertes Terrarium (bei uns 120x60x100 BxTxH) mit mindestens 2 voneinander abgegrenzten Sonnenplätzen. Ein Reserveterrarium bei Streitigkeiten sollte (bei aller Harmonie) wie bei allen Vergesellschaftungen stets zur Verfügung stehen.
Technik:
Da die Tiere sich sehr gerne sonnen aber keine hohen Temperaturen bevorzugen, eignen sich am besten z.b. von Solar Raptor 50 Watt HID Spots in Kombination mit HQI oder Leuchtstoffröhren für die Tagesbeleuchtung. Die Tagestemperaturen sollten in der Mitte des Terrariums die 26 Grad nicht überschreiten. Schattige Stellen mit entsprechend niedrigeren Temperaturen müssen auch simuliert werden. Hat man die richtige Balance gefunden, kann man beobachten wie die Tiere stundenweise immer die verschiedenen Bereiche durchwechseln. Alle Beleuchtungsmittel sollten außerhalb des Terrarium angebracht werden. Heizkabel und -matten, Keramik- und Infrarotstrahler sollten für Chamäleons nicht verwendet werden. Nachts sollte die Temperatur auf 18-20 Grad abfallen.
Ernährung:
Als Futter eignen sich Insekten in entsprechender Größe (Heimchen, Heuschrecken, kleine Schaben, Fliegen, Motten, usw.). Alle Futtertiere müssen täglich mit speziellen Vitamin- und Kalziumzugaben aufgewertet werden. Mehlwürmer, Zophobas oder Wachsmottenlarven führen bei übermäßiger Fütterung schnell zur Verfettung.
Wasser nehmen die Tiere über das tägliche Besprühen bzw. dem Morgentau sowie über die Futtertiere auf. Zusätzlich kann man den Reptilien auch über eine Tropftränke oder per Hand mit einer Plastikpipette Wasser verabreichen. Stehendes Wasser wird von Chamäleons nicht registriert.