Südamerikanischer Nasenbär

 

lat. nasua nasua


Kurzbeschreibung:

Nasenbären leben weit verbreitet über den amerikanischen Kontinent und kommen im südlichen Nordamerika, Mittelamerika und Südamerika vor. Im Hauptverbreitungsgebiet Südamerika sind die Tiere aber erst seit ca. 3 Millionen Jahren, als sie über die entstandene Landbrücke "Mittelamerika" vom Norden aus den neuen Lebensraum besiedelten und dort biologische Nischen füllten. Nasenbären leben meist auf Bäumen, wo sie in selbstgebauten Baumnestern die Nacht verbringen. Die Nahrungssuche findet hauptsächlich auf dem Boden statt. Das Nahrungsspektrum von Nasenbären ist sehr groß: exotische Früchte, Eier, Insekten, Vögel und Säugetiere.
Die tagaktiven Tiere sind schnell, wendig, sehr sozial, intelligent und als Allesfresser sehr anpassungsfähig. Als Kulturfolger halten sie sich auch oft in der Nähe von Siedlungen auf.

Im Gegensatz zu ihren nahen Verwandten den Waschbären, leben Nasenbären in großen Familienverbänden mit bis 40 Tieren, die nur aus Weibchen und Jungtieren bestehen. Geschlechtsreife Männchen werden aus der Gruppe verstoßen und leben solitär als Einzelgänger.
Es gibt ca. 15-20 Unterarten des Nasenbärs. Am bekanntesten ist der südamerikanische Nasenbär (nasua nasua) und der nordamerikanische Weißrüsselbär.

Nasenbären erreichen ungefähr die Körpergröße einer Hauskatze und wiegen im Durchschnitt zwischen 4 und 6 kg. Die Männchen sind meist größer und kräftiger. Das Fell ist rötlich bis bräunlich gefärbt. Das Gesicht hat eine schwarz-weiß Maske (ähnlich dem Waschbär). Der geringelte lange Schwanz wird beim Laufen meist aufgestellt, damit sich die Gruppe im üppig bewachsenen Regenwald nicht aus den Augen verliert. Die namensgebende lange und flexible Schnauze/ Nase dient zum Aufspüren von Nahrung im Laub.

Zu den natürlichen Feinden gehören Jaguar, Puma, Anaconda, Kaiman, usw.

Die Geschlechtsreife wird erst mit ca. 2 Jahren erreicht. Nasenbären sind recht langlebig und können in Menschenobhut ein Alter von bis zu 20 Jahren erreichen.


Haltung:

In Amerika sind Nasenbären ein beliebtes exotisches Haustier. Die Ansprüche und Bedürfnisse der putzigen Kleinbären werden jedoch meist unterschätzt. Erziehen lassen sich die intelligenten Kleinbären kaum und lassen sich eher schlecht in einen normalen Haushalt integrieren. Von einer Haltung als Einzeltier ist dringend abzuraten, Nasenbären sollten mindestens als Pärchen gepflegt werden. Idealerweise sogar als Gruppe. Eine Kastration ist bei Männchen durchaus ratsam, denn die männlichen Tiere werden bei Eintritt der Geschlechtsreife recht aggressiv und auch ein dauerhaftes Zusammenleben mit anderen Tieren im Gehege könnte problematisch werden. Eine Außenhaltung oder eine Kombination aus Innen- und Außenhaltung ist optimal.

Nasenbären können sehr zahm und zutraulich werden. Bei täglichem Umgang verlieren sie schnell die Scheu und werden sehr anhänglich. Die Kleinbären klettern auf einem ständig rum und durchsuchen gerne die Taschen nach Eßbarem. Da Nasenbären die Krallen nicht einziehen können, sollte man immer einen stabilen Pullover bzw. Jacke tragen, ansonsten können die Kletterpartien der lebhaften Tiere schmerzhaft sein. Generell sollte man immer daran denken, daß Nasenbären keine domestizierten Haustiere, sondern Wildtiere sind und ihr Verhalten teilweise auch unberechenbar sein kann.

Das Gehege sollte abwechslungsreich mit vielen Klettermöglichkeiten eingerichtet und entsprechend dem enormen Bewegungsdrang großzügig dimensioniert sein. Zur Ausstattung gehören viele Klettermöglichkeiten (z.B. dicke Taue, Baumstämme, Äste, massive Korkröhren, usw.). Robuste Pflanzen können auch integriert werden, leiden aber meistens stark unter der Neugier der Bären.
Bei den geschickten Tieren ist zwingend darauf zu achten, daß es absolut ausbruchssicher in alle Richtungen ist.
Für kältere Tage muß eine Wärmequelle im Gehege und eine beheizbare und gut isolierte Schutzhütte vorhanden sein.


Ernährung:

In der Natur sind Nasenbären absolute Allesfresser. Das breitgefächerte Nahrungsspektrum reicht von Obst, Insekten, Eiern bis hin zu Nagern, Vögeln, kleinen Reptilien, usw.

Wir ernähren unsere Bären hauptsächlich mit frischem Obst (z.B. Bananen, Melone, Trauben, Feigen, Birnen, usw.). Zur Abdeckung des Eiweißbedarfes füttern wir vers. Insekten (Heuschrecken, Schaben, Zophobas, Wachsmaden, usw.), Eier und ganze Futtertiere (Eintagsküken, Mäuse, usw.). Premiumhundefutter wird auch abundzu angeboten.

Unsere Nasenbären sind allerdings sehr wählerisch und fressen nur bekannte Nahrungsmittel.

Frisches Wasser muß den Tieren immer zur Verfügung stehen.

 



Bilder:








Bilder vom Außengehege:


Die Basis für das Gehege war ein Carport, den wir komplett mit Holz und Draht verkleidet haben. Den Boden haben wir ausbruchssicher mit großen Waschbetonplatten ausgelegt. Das Gehege kann auf Knopfdruck komplett beleuchtet werden. Für die kältere Jahreszeit wird noch ein kleines beheizbares Schutzhaus angebaut. Ein Ausbau bzw. Vergrößerung des Geheges war geplant.




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