Das Hauptverbreitungsgebiet von furcifer pardalis ist überwiegend der nördliche Teil Madagaskars, zieht sich jedoch auch die östliche Küste entlang nach Süden. Eine kleine Population befindet sich noch auf der Insel Reunion.

 

die bekanntesten und verbreitesten Lokalformen sind Ambilobe, Ambanja, Nosy Be, Tamatave,  ....

 

Die meisten Gebiete sind durch natürliche Grenzen (Meer, Flüsse, Gebirge, Seen, Mangrovengebieten, usw.) voneinander abgetrennt, eine strikte Trennung ist aber schwer möglich. In einigen Grenzgebieten sind auch Vermischungen (natural color breeding) möglich. Die Lokalformen bei furcifer pardalis sind nach ihren Herkunftsorten benannt.

Die Chamäleons unterscheiden sich teilweise recht deutlich von ihrer Grund- und Prachtfärbung, siehe auch unten die Beispielfotos ...

Quelle Karte: google maps

 

Lokalformen:

 

Dies ist ein sehr schwieriges Thema!!!

Die unten aufgelisteten Lokalformen (und das sind natürlich nicht alle) mit ihren unterschiedlichen Färbungen und Zeichnungen beziehen sich auf die in der Natur vorkommenden Pantherchamäleons. Die meisten Lokalformen sind durch natürliche "Barrieren" voneinander abgegrenzt bzw. die Inselformen komplett isoliert. Soviel zur Theorie!

In der Realtität ist es aber sehr schwierig "reinrassige" Tiere einer Lokalform zu erhalten. Auch nicht zwingend durch Wildfänge/ Importe, da ist der Name oft gleichbedeutend mit der Versand- bzw. Sammelstelle oder es werden einfach mal ganz neue Lokalformen kreiert um die Preise zu steigern. Bunte Tiere werden bevorzugt und schwer zugängliche Gebiete eher gemieden. Wo man bei den Männchen aufgrund der Färbung schon die Herkunft eingrenzen kann, hat man bei den Weibchen keine Möglichkeit den "Entnahmeort" nachzuvollziehen. So sind F1 Chamäleons, also die erste Generation der Nachzucht von aus der Wildnis entnommener Tiere, auch nicht zwangsläufig rein und es kommt zu unbeabsichtigten Vermischungen. Diese teilweise sehr schönen Tiere werden dann weiter zur Linienzucht verwendet  :D

Noch schwieriger ist dies bei Nachzuchten, da seit Jahrzehnten Pantherchamäleons erfolgreich vermehrt werden, kann auch realistisch gesehen niemand die Herkunft aller Vorfahren nahtlos nachvollziehen. Das "color breeding", also das absichtlich gezielte Kreuzen unterschiedlicher Lokalformen um noch farbigere Tiere zu erhalten bzw. eine Farbe zu intensivieren, ist bei der Zucht von Pantherchamäleons nicht gerne gesehen, aber wird immer häufiger bzw. passiert wie oben beschrieben unbewußt !!!! Gerade in den USA ist dies momentan der Trend und wird wohl auch bald nach Europa schwappen und die Halter von furcifer pardalis in zwei Lager spalten.

Generell kann man sagen, daß man anhand der Färbung und Zeichnung des Männchens NICHT 100%ig sicher auf die genaue Herkunft schließen kann. Bei Weibchen ist das sowieso unmöglich.

 

 

Hier möchte ich in Kürze auf einige bekannte und beliebte Lokalformen des Pantherchamäleons näher eingehen:

 

Ambilobe:

Eine der beliebtesten und farbenprächtigsten Lokalformen von der Nordspitze Madagaskars. Die Region ist für Madagaskar-Verhältnisse recht dicht besiedelt und mit Plantagen durchzogen. Die Pantherchamäleons dieser Lokalform können sehr unterschiedlich bunt aussehen, gemeinsamen haben sie alle die Querstreifen (bars), nach denen sie auch nach blue bar, red bar und green bar weiter unterteilt werden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist auch die Grundfarbe (nicht Prachtfärbung), die meistens Grün ist. Es gibt aber auch Tiere mit roter, gelber oder oranger Grundfärbung (die auch im gleichen Gelege fallen können). Die Region Ambanja grenzt an Ambilobe, eine natürliche Vermischung dieser beiden Lokalformen ist bei Einzeltieren durchaus möglich.

Ambilobe

Standard - green body blue bar

 

aus früherem Bestand mit einer kräftig grünen Grundfärbung (bei Erregung knallgelb) und den charakteristischen blauen Streifen

 

dieses Chamäleon ist farblich das "Standard"-Ambilobe, wie man es auch in den meisten Beschreibungen definiert findet

 

 

 

Ambilobe

red body blue bar

 

unser Elvis

 

gerade diese Lokalform birgt die meisten unterschiedlichen Varianten, hier ist unser Panther-Männchen Elvis mit blauen Balken auf roten Grund zu sehen

 

in den kühleren Monaten weicht bei diesem Tier das Rot einem Türkis und kommt ab Frühling wieder

 

Ambilobe

???

 

hier zu sehen ist eines unserer Männchen welches farblich von den meisten bekannten Varianten mit seinem hohen orange-Anteil abweicht. Die Farbe orange ist sehr selten bei Pantherchamäleons vertreten

 

Ambilobe

yellow body red bar

 

"Captain"

mein erstes Pantherchamäleon (ca. 2001) und schon lange nicht mehr unter uns (deswegen auch die mäßige Foto-Qualität)

 

diese Färbung wurde früher als Picasso oder Sirama-Lokalform bezeichnet

 

 

Ambanja:

Auch eine sehr beliebte und farbige Lokalform aus dem westlichen Nord-Madagaskar. Die Chamäleons leben dort in einem dichter besiedelten und von Kakao-Plantagen geprägten Gebiet. Männliche Tiere haben meist eine blau-grüne Grundfärbung. Hier unterscheidet man die Typen Ambanja Blue und Red. Bei den roten Tiere ist eine Unterscheidung zwischen der Sambava-Form schwierig, da die Gebiete im Süden angrenzend sind.

 

Ankify:

Die Chamäleons leben nördlich von Ambanja (getrennt durch einen breiten Mangrovengürtel) und ähneln deren blauen Form. Die Panther haben orange-gefärbte Augen und gelbe Mundwinkel. Bei Erregung färben Ankify-Panther sich allerdings - im Gegensatz zu Ambanja-Tieren - ins Gelbe.

 

Foto: Andreas Kleißl

 

Nosy Be:

Eine sehr beliebte Inselform von Furcifer Pardalis. Übersetzt heißt Nosy Be die große Insel und ist eine der bekanntesten touristischen Orte im Norden von Madagaskar. Dementsprechend ist die Insel recht dicht besiedelt und es gibt viele Hotelanlagen.

Die Tiere haben eine blau-grüne Grundfärbung mit mehr oder weniger vielen roten Punkte. Im Gegensatz zu den oben genannten Festlandformen sind die Tiere bei Erregung nicht so vielfarbig und die Bänderung ist weniger ausgeprägt.

 

Nosy Faly:

Diese endemische Lokalform stammt von einer kleinen Nachbarinsel Nosy Be´s und heißt übersetzt die "glückliche Insel". Die Bevölkerung lebt von der Fischerei und es existieren viele verschiedene recht unberührte Lebensräume (Mangroven, Savannen, Sekundarwälder, Steilküsten, usw.). Die Pantherchamäleons von Nosy Faly haben eine spektakuläre Färbung und zählen zu den schönsten Lokalformen. Die Grundfärbung ist blau bzw. türkis-blau mit weiß. Dazu ist der Körper mit roten Sprenklern mehr oder weniger übersäht. Aufgrund der hohen Exportzahlen der kleinen Inselpopulation und zu trockenen Regenzeiten in den letzten Jahren ist der natürliche Bestand stark rückläufig. Diese Insel-Variante entwickelt sich zB. im Vergleich mit den Ambilobe-Tieren deutlich langsamer. Dies betrifft das Wachstum, Umfärbung, Eintritt der Geschlechtsreife, .... und auch die Inkubation dauert manchmal einige Monate länger.

 

Nosy Mitsio:

Die kleine Inselkette liegt nördlich von Nosy Be und auch hier hat sich eine isolierte Population entwickelt. Der Inselverbund ist kaum touristisch erschlossen und ein Großteil der Chamäleonpopulation ist einem großen Waldbrand vor ein paar Jahren zum Opfer gefallen und erholt sich nur langsam. Die Grundfarbe ist ein limonengrün (siehe Foto) mit weißem Lateralstreifen. Bei Erregung färben sich die Chamäleons knallgelb.

Masoala:

Diese Halbinsel im Osten Madagaskars ist durch den Masoala National Park weltbekannt geworden.

Die Pantherchamäleons aus dieser Region werden sehr groß und sind äußerst beliebt in der Terraristik. Die Männchen haben eine leuchtend rote Musterung auf weißem bis hellblauen Grund.

 

 

Cap Est:

Eine recht neue Lokalform, die erst vor kurzem in der Terraristik vertreten ist. Cap Est ist der östlichste Punkt Madagaskars (gehört zur Halbinsel Masoala) und kaum besiedelt. Die häufig von Zyklonen bedrohte Region ist eine der wenigen fast unberühten Ecken (komplett Naturschutzgebiet) der großen Insel und wird von Regenwäldern sowie Flüßen durchzogen. Die Panther von Cap Est ähneln stark der Lokalform Masoala und zeichnen sich durch eine weiße bis hellblaue Grundfärbung mit orange bis roter Musterung aus. Da keine Chamäleons aus dieser streng geschützten Region exportiert werden dürfen, ist die Herkunft der abundzu angebotenen Importe fraglich.

 

Nosy Boraha/ St. Marie:

Im Osten Madagaskars liegt diese kleine Insel die größtenteils - aufgrund ihrer spektakulären Traumstrände - vom Tourismus dominiert wird. Die Panther haben eine weiß, hellgrau oder hellblaue Grundfärbung mit rost-roter Bänderung. Es gibt auch seltene fast musterlose Tiere.

 

Ankaramy:

Die Tieren werden auch Ankaramy Pink oder Pink Panther genannt. Sie bewohnen im Nordwesten Madagaskars die Region Mahajanga mit dem namensgebenden Fluß Ankaramy. Die Chamäleons haben meistens einen kräftigen weißen Lateralstreifen mit einer rot-pinken Färbung.

 

Tamatave:

Werden auch "rote Panther" genannt. Nahe der dicht bevölkerten Hafenstadt im Osten Madagaskars leben die Chamäleons als Kulturfolger. Recht unauffällige matt grünliche Grundfärbung, aber bei Erregung sind die Tiere leuchtend rot und gehören zu den spektakulärsten Pantherchamäleons.

 

Diego Suarez:

Die nördlichste Lokalform des Pantherchamäleons. Das Gebiet ist dicht besiedelt und durch die große Hafenstadt Antisiranana bestimmt. Die Färbung der Tiere kann recht unterschiedlich bunt ausfallen.

 

Ampitabe:

Der namensgebende See befindet sich im Küstenbereich von Ost-Madagaskar. Das Gebiet ist größtenteils in Privatbesitz und bietet den Chamäleons eine fast ursprüngliche Umgebung ohne Siedlungen und Plantagen. Die Tiere haben eine orange bis rote Grundfärbung und ähneln der Tamatave-Form.

 

 

Es gibt natürlich noch viele weitere Lokal und -Zwischenformen ..... und natürlich auch Mischungen der Lokalformen .....